Durch die Nutzung der LEGO-Steine in einem geführten Prozess kommen in den Workshops unbewusste und neue Erkenntnisse zutage.
Im Arbeitsalltag bleibt vieles unausgesprochen: Gedanken, Erfahrungen oder Intuitionen, die schwer in Worte zu fassen sind, aber dennoch Entscheidungen beeinflussen. Genau hier setzt LEGO® SERIOUS PLAY® an. Die Methode ermöglicht es, komplexe Ideen, Gefühle und Strukturen nicht nur zu denken, sondern als Modell sichtbar zu machen.
Teilnehmende bauen in einem klar strukturierten Prozess symbolische Modelle mit LEGO Steinen – und geben damit Einblick in ihre innere Sicht auf ein Thema. Oft entstehen dabei Aha-Momente: Zusammenhänge werden greifbar, Unsichtbares bekommt Form. Durch das Modellieren und das anschließende Erzählen über das Gebaute aktiviert sich ein anderer Denkmodus – jenseits von Rationalität, PowerPoint und zweidimensionalen Betrachtungen und Darstellungen.
Ein zentrales Wirkprinzip ist dabei die Hirn-Hand-Achse. Die Hand ist besonders eng mit Nerven vernetzt – sowohl in der Peripherie als auch im Gehirn: Beim Denken mit den Händen wird implizites Wissen zugänglich gemacht – das sogenannte „Handwissen“. Unsere Hände „wissen“ oft mehr, als wir spontan in Worte fassen können. Das Bauen mit LEGO bringt dieses stille Wissen ins Bewusstsein und verknüpft es mit Sprache, Emotion und Struktur.
Dieser körperlich-kognitive Zusammenhang ist wissenschaftlich belegt: Studien aus der Kognitions- und Lernpsychologie zeigen, dass die Kombination aus Handlungs- und Denkvorgängen zu tieferem Verständnis führt (vgl. Wilson, 2002: Six views of embodied cognition). Die Methode nutzt gezielt Prinzipien des sogenannten Embodiment – also die enge Verbindung von Körper und Geist beim Denken. Wer baut, denkt nicht nur mit dem Kopf, sondern mit dem ganzen System. Dadurch wird das „Nicht-Sagbare“ sichtbar – und das „Nicht-Bewusste“ zugänglich.
In der Praxis führt das oft zu überraschenden Erkenntnissen: Führungskräfte erkennen emotionale Dynamiken, die bisher unausgesprochen waren. Teams entdecken Unterschiede in ihrer Sichtweise auf Ziele – und finden Worte dafür. Mitarbeitende fühlen sich plötzlich in der Lage, schwierige Themen greifbar zu machen, die sie vorher gemieden haben. Das Modell wird zur Bühne – und zur Einladung, ehrlich zu reflektieren.